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Kein Problemwolf in unserer Region

Das Thema Wolf beschäftigt auch den NABU täglich. Leichtfertig sprechen viele Wolfsgegner von einem „Problemwolf“. Dies ist wissenschaftlich bisher vollkommen unbegründet.


Die NABU-Kreisgruppe Wesel wird ab sofort, der bisher vollkommen unbegründeten, verbal-ketzerischen Hatz auf den Wolf in unserer Region massiv entgegentreten. Wir scheuen uns auch nicht, Stimmungsmacher und Lügner beim Namen zu nennen.  Ich betone auch ausdrücklich, dass bisher schon einige Wolfsrisse in unserer Region nachgewiesen wurden, aber wir dennoch nach geltenden Experten-Vorgaben keinen  Problemwolf bei uns haben.

 

Vielmehr handelt es sich um eine üble Rufmordkampagne gegen den Wolf, die bisher keiner wissenschaftlichen Untersuchung standhalten würde. Zudem verurteilt der NABU auch das unsachliche Auftreten des Vorsitzenden des Kreisschafzuchtvereins Maik Dünow. Der Weseler Berufsschäfer hat in den vergangenen Tagen Schafe in der Schwarzen Heide verloren. Was auch der NABU bedauert. Es wird vermutet, dass die Tiere von einem Wolf gerissen wurden, was aber auch noch nicht endgültig bewiesen ist. Das LANUV arbeitet mit Hochdruck, um ein Ergebnis zu liefern. Die martialisch-bärbeißigen Medien-Auftritte von Maik Dünow haben allerdings Laienschauspielcharakter.

 

Zudem stellt er regelmäßig Behauptungen voreilig auf, seine Forderungen sind in der Regel vollkommen unangemessen. Natürlich haben insbesondere Schäfer recht, dass viel eher Weidetier-Schutzmaßnahmen vom zuständigen Landesministerium hätten auf den Weg gebracht werden müssen. Schließlich gibt es im benachbarten Niedersachsen zwanzig Wolfsrudel; eine Zuwanderung vom Wolf nach NRW war und ist zu erwarten. Aber auch die Schäfer selbst hätten über den Schafzuchtverband viel eher mit ihren Forderungen um wirksame Schutzzäune etc. agieren müssen. Und zwar noch bevor der erste Wolf hier als sesshaft deklariert wurde. Aus der Eigenverantwortung können sich so einige Weidetierhalter nicht stehlen. Das Szenario von den Schafrissen aus Maik Dünows Herde in der Schwarzen Heide ist äußerst nebulös. Die Fernsehbilder von dem Areal vermittelten mir zu niedrige Schutzzäune, die jeder fitte größere Hund und erst recht ein Wolf springend überwinden kann. Hereinspaziert, der Tisch ist gedeckt.

 

Außerdem haben seine großen Pyrenäenschutzhunde wohl vollkommen versagt. Einer soll dubioser weise sich außerhalb der Einzäunung aufgehalten haben. Hat Herr Dünow sich „Schoßhündchen“ ausgeliehen. Und die ja auch nur für ein paar Wochen von einem Schäfer aus Brandenburg. Wer hat hier fahrlässig gehandelt? Normalerweise hat ein Wolf gar keine Chance gegen diese Herdenschutzhunde. Mein Vertrauen gegenüber Herrn Dünow ist sehr eingeschränkt. Der NABU wird mit allen legalen Mitteln verhindern, dass durch amateurhaftes Verhalten und/oder willkürliche Behauptungen der Wolf ins Kreuzfeuer gerät.

 

 

 

 
 Der Wolf hat in unserer Region heiße Diskussionen ausgelöst.
 Foto: Thomas Pusch

 

 

 

Peter Malzbender
Vorsitzender
NABU-Kreisgruppe Wesel

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