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Gemeinsam gegen Kiesraubbau am Niederrhein

 

Unterzeichner des Niederrhein-Appells richten 10 Forderungen an die Politik

Die Bevölkerung des Niederrheins lehnt einen weiteren Raubbau an der Niederrheinischen Landschaft durch Ausdehnung des Kiesabbaus ab. Von Niederkrüchten bis Kranenburg sind Verbände aktiv geworden und haben sich parteiübergreifend Initiativen gegründet, die den Kiesabbau in der bisherigen Form nicht mehr dulden wollen.

In dem vom NABU gemeinsam mit weiteren Initiativen und Parteien erarbeiteten und jetzt vorgelegten Niederrhein-Appell fordern die Betroffenen einen nachhaltigen Kiesabbau, der die Interessen der Bevölkerung berücksichtigt.

Bisherige Unterzeichner des Appells sind unter anderem der VSR-Gewässerschutz e.V. Geldern, die SPD Fraktion aus Nettetal, Bündnis 90/Die Grünen - Kreisverband Viersen sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU) aus Bonn.

 

„Bisher setzt sich die Kiesindustrie mit ihren Abgrabungsanträgen in der Regel über ggenläufige Interessen der Bevölkerung hinweg“, so Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW und Mitinitiator des Appells. Zudem beabsichtige die Bezirksregierung Düsseldorf diese Interessen der Kiesindustrie an der Sicherung großflächiger Abgrabungsgebiete nunmehr mit der 51. Änderung des Gebietsentwicklungsplanes auch landesplanerisch abzusichern. „Dieser Raubbau an heimischen Rohstoffen, die großflächige Zerstörung niederrheinischer Kultur- und Naturlandschaft und die Ignoranz gegenüber berechtigten Interessen der Bevölkerung wie von Kommunen und Gemeinden ist nicht länger tragbar“, erklärt Tumbrinck. Deshalb sei mit dem Niederrhein-Appell auch eine Unterschriftenaktion verknüpft: Jeder Bürger sowie Kommunen und Kreise seien aufgefordert die 10 Forderungen zu   unterstützen.

 

Die Unterzeichner des Niederrhein-Appells fordern in erster Linie einen nachhaltigen Kiesabbau. Bei Planungs- und Genehmigungsentscheidungen müsse der Schutz der Bevölkerung, der Natur und der typischen niederrheinischen Landschaft gewährleistet werden. Verwaltung und Politik müssten berücksichtigen, dass der Kiesabbau zum großflächigen Verlust landwirtschaftlicher Flächen führe, die für die Nahrungsmittel produktion, für die Produktion von nachwachsenden Rohstoffen und für den Natur- und Artenschutz nicht mehr zur Verfügung stünden. Zudem führe der Kiesabbau zu einer Zerstörung der Bodendeckschicht, die das Grundwasser vor schädigenden Einträgen schützen sollte.

 

Einig sind sich die Unterzeichner auch darüber, dass die wertvollen und nicht vermehrbaren Ressourcen Kies und Sand vor einem weiteren unverantwortbaren Raubbau geschützt werden müssen. „Die in keinster Weise nachhaltige Wirtschaftsweise des Kiesabbaus muss gestoppt werden. Niederrheinischer Kies darf nicht mehr als „Billig-Kies“ verkauft, sondern muss als wertvoller Rohstoff anerkannt werden“, fordert der NABU-Landesvorsitzende. Einen ersten Erfolg der Aktivitäten sieht der NABU in einem neuen Erlass von Wirtschaftsministerin Thoben. Sie hatte in der vorletzten Woche den Planungszeitraum von 50 auf 30 Jahre verkürzt.

Weitere Informationen erhalten Sie auf den Seiten des NABU-NRW!  

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