Grasfrosch Foto: Arndt Kleinherbers |
Der Grasfrosch gehört zur Familie der Echten Frösche. Zusammen mit ähnlich aussehenden und ebenfalls eher an Land lebenden Arten gilt er als „Braunfrosch“.
Er wird maximal elf Zentimeter lang, die Weibchen werden geringfügig größer als die Männchen. Die Oberseite kann gelb-, rot- oder dunkelbraun gefärbt sein. Manchmal ist sie nur wenig gezeichnet, mitunter verdecken dunle Flecken nahezu die Grundfarbe.Der beidseitige, dreieckige Schläfenfleck mit dem Trommelfell ist deutlich dunkelbraun abgesetzt. Auch die Querstreifung der Hinterbeine ist ein Merkmal aller Braunfrösche. Die Unterseite ist beim Männchen weißlich-grau und meist ungefleckt, bei den Weibchen oft gelb und dabei rötlich marmoriert. Die Vorderbeine der Männchen sind kräftiger als die der Weibchen. Während der Laichzeit müssen sie sich oft tagelang auf dem Rücken der Weibchen festhalten. An ihren inneren Fingern bilden sie dazu auch raue Brunstschwielen aus.
Grasfrosch in der Hand Foto: LKL |
Im zeitigen Frühjahr wandern die aus der Winterstarre erwachten Tiere nachts zum Laichgewässer. Die Männchen erwarten am Ufer und im Flachwasser die etwas später eintreffenden Weibchen. Sie äußern leise Paarungsrufe, die klingen wie ein dumpfes Knurren.
Die Fortpflanzung findet oft in bevorzugten vegetationsreichen und besonnten Uferabschnitten statt, so dass dort manchmal hunderte Laichklumpen auf wenigen qm Fläche entstehen können. Nach dem Ablaichen quillt die Gallerte auf und die Ballen steigen meistens an die Wasseroberfläche. So sind sie als treibende „Fladen“ gut zu sehen.
Die Larven schlüpfen oft schon nach wenigen Tagen. Die Entwicklung bis zur Umwandung zum Landtier dauert zweieinhalb bis drei Monate, so dass die meisten Jungfrösche bis Ende Juni an Land gehen. Geschlechtsreif werden Grasfrösche mit zwei bis drei Jahren.
Laichgewässer können stehende oder langsam fließende Gewässer sein. Bevorzugt werden flachere, sonnenbeschienene kleine Teiche und Weiher. Als Laichsubstrat sind Flutrasen beliebt. Nach der Eiablage verlassen die Tiere meist sehr rasch das Gewässer und gehen zum Landleben über. Dort werden Grünland, Saumbiotope wie Hecken, Gebüsche, Gewässerufer, Wälder, Gärten, Parks sowie Moore besiedelt. Nachts gehen die Frösche auf die Jagd nach Insekten, Asseln, Würmern, Spinnen und Nacktschnecken, tagsüber verstecken sie sich an feuchten Plätzen zwischen Vegetation, unter Steinen oder Totholz. Grasfrösche überwintern manchmal am Gewässergrund, überwiegend aber an Land in frostfreien Unterschlüpfen.
Zu den wichtigsten Fressfeinden zählen Storch, Greifvögel, Eulen und auch die Amsel. Weiter sind
Ringelnatter, Fische, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Marder und Ratte zu nennen. Den Kaulquappen stellen Larven von Großlibellen und Gelbrandkäfern nach.
Ein Grasfrosch sonnt sich Foto: Uwe Heinrich
Grasfrösche werden unter natürlichen Bedingungen nur selten zehn Jahre alt; die meisten sterben deutlich früher aufgrund der zahlreichen Fressfeinde, durch
Verluste bei der Überwinterung, Krankheiten und zivilisatorische Faktoren wie Straßenverkehr und Umweltgifte.
Der Grasfrosch ist im größten Teil Europas vertreten. In Deutschland ist der Grasfrosch von der Nord- und Ostseeküste bis in die Alpen noch mehr oder weniger geschlossen verbreitet.
Eine wichtige allgemeine Gefährdungsursache ist neben der Lebensraumvernichtung auch der Kraftfahrzeugverkehr auf dem dichten Straßennetz: Bei den Wanderungen zwischen den Teillebensräumen, unter anderem vom Winterquartier zum Laichgewässer, werden neben anderen Amphibien auch unzählige Grasfrösche überfahren.
Text: Uwe Heinrich
Richtiges Füttern hilft der Vogelwelt und ist ein Naturerlebnis. Der NABU-Wesel empfiehlt die Ganzjahresfütterung.