Insgesamt leben in Deutschland 21 Amphibienarten. Zu ihnen zählen Salamander, Molche, Unken, Kröten und Frösche. Sie sind alle in ihrem Lebenszyklus an Gewässer gebunden, da ihre Eier über keine Schale verfügen. Ohne Wasser würden sie austrocknen.
Amphibien begeben sich im Jahreslauf daher mehrfach auf Wanderschaft.
Den Winter verbringen sie frostfrei meist in unterirdischen Verstecken. Bestimmte Froscharten verbringen die kalte Jahreszeit jedoch auch schon mal in ihrem Heimatgewässer.
Im zeitigen Fühjahr, sobald die Nachttemperaur bei 7° Celsius oder darüber liegt, starten die Amphibien mit der Wanderschaft zu ihren Laichgewässern, um sich dort zu verpaaren und ihren Laich abzulegen.
Je nach Art verlassen die Lurche unterschiedlich schnell wieder ihr Heimatgewässer und verbringen das restliche Jahr an Land; sie ziehen in ihr Sommerquartier. Einige Wochen später folgen ihnen die Jungtiere - ein Phänomen, das man oftmals wegen der hohen Zahl der Tiere als Froschregen bezeichnet.
Wandernde Amphibien müssen vielerorts Straßen überqueren, um zu ihren Laichgewässern zu gelangen. Der Neubau von Straßen, insbesondere von Ortsumgehungsstraßen, führt oftmals durch bislang unzerschnittene Amphibienlebensräume. Aber auch die Verkehrszunahme auf ehemals gering befahrenen Straßen hat meist eine große Zahl überfahrener Amphibien zur Folge. Untersuchungen haben ergeben, dass schon bei einer Verkehrsdichte von 60 Autos pro Stunde 90 Prozent der wandernden Erdkröten überfahren werden. Hilfsmaßnahmen für wandernde Amphibien an Straßen sind bei der Dichte unseres Straßennetzes daher für die Arterhaltung äußerst wichtig.
Auch im Kreis Wesel kommen verschiedne Amphibienarten vor. Einen Teil von ihnen stellen wir auf weiteren Seiten im Portrait vor.
Erdkröte (Bufo bufo)
Grasfrosch (Rana temporaria)
Kammmolch (Triturus cristatus)
Teichmolch (Lissotriton vulgaris)
Die Zerschneidung der Landschaft durch Straßen ist ein wesentlicher Punkt der Bedrohung unserer Amphibienarten. Mit Hilfe von Amphibienschutzzäunen können die Tiere unterstützt werden. In vielen Komunen im Kreis Wesel bauen aktive Naturschützerinnen und Naturschützer von NABU und NAJU daher alljährlich Amphibienschutzzäune entlang von Straßen auf.
Weitere Infos hierzu finden sich hier
Zu den einheimischen Reptilien oder Kriechtieren zählen Schildkröten, Echsen und Schlangen. Insgesamt leben in Deutschland 14 Reptilienarten, davon auch einige im Kreis Wesel.
Reptilien sind im Gegensatz zu den Amphibien echte Landwirbeltiere. Die Eiablage erfolgt ausschließlich an Land. Auch wasserbewohnende Arten suchen das Land zur Eiablage auf. Ihre Haut trägt im Gegensatz zu den Amphibien ein Schuppenkleid, Hornplatten oder Panzer. Die Haut ist drüsenarm und wird durch Häutung regelmäßig erneuert.
Reptilien besitzen primär zwei paarige Extremitäten mit fünf Zehen bzw. Fingern, die bei einigen Arten z. T. vollständig zurückgebildet wurden (z. B. Blindschleiche). Einige Arten wie die Schlangen sind extremitätenlos. Das Herz besteht aus zwei Vorkammern und einer unvollständig geteilten Kammer. Reptilien sind lungenatmend.
Reptilien sind wechselwarme Tiere; ihre Körpertemperatur ist in hohem Maße von der Umgebungstemperatur abhängig. Sie bevorzugen daher warme, besonnte Lebensräume. Kälte und knappe Nahrung zwingen sie zur Winterruhe. Zum Überwintern werden passende Verstecke aufgesucht.
Die meisten Arten sind eierlegend, einige Arten aber auch lebendgebärend.
Die weitgehende Zerstörung und Verkleinerung ihrer Lebensräume, die Intensivierung der Landwirtschaft, der Verlust früher extensiv genutzter Biotope wie z. B. Trockenrasen und Heiden haben dazu geführt, dass die Bestände stark zurückgegangen sind. Seit 1980 sind daher alle Reptilienarten unter besonderen Schutz gestellt.
Amphibienzäune
Erdkröte
Grasfrosch
Teichmolch
Kammmolch
Amphibienleitanlage in Hünxe
Amphibienseminar der NAJU
Richtiges Füttern hilft der Vogelwelt und ist ein Naturerlebnis. Der NABU-Wesel empfiehlt die Ganzjahresfütterung.