Die Wespenspinne ist eine der attraktivsten einheimischen Spinnen. Mit bis zu 2 cm Körperlänge der Weibchen (Männchen werden nur ca. 5mm groß) und den wunderbaren Radnetzen in der Vegetation gehören sie zu den wenigen der über 1.200 einheimischen Spinnen, welche überhaupt wahrgenommen werden.
Seit ca. 30 Jahren breite sie sich aber über ganz Europa von Südwesten her immer weiter aus. Als Ursache für diese Ausbreitung liegt nahe, dass die Erwärmung des Klimas die Ausbreitung dieser Spinne fördert. Die Wespenspinne liebe wärmebegünstigte Standorte mit einer strukturreichen Vegetationsschicht, obwohl sie mittlerweile auch in vielen feuchten Habitaten anzutreffen ist.
Dort errichtet die Wespenspinne ihre Radnetze meist in Bodennähe. Wichtig ist dabei, dass der Lebensraum wie Brachen oder Wildwiesen wenig gestört wird und dass die Vegetation lange stehen bleibt, denn sonst werden die Netze zu häufig zerstört. Das Netz der Wespenspinne unterscheidet sich vom Netz der Kreuzspinne vor allem dadurch, dass oberhalb und unterhalb der Netzmitte ein dichtes Zickzackgeflecht eingebaut wird; ein typisches Erkennungsmerkmal der Wespenspinnennetze.
Die Spinne selber ist durch die gelben, weißen und schwarzen Querstreifen auf dem Hinterleib leicht zu erkennen, die ihr auch den deutschen Namen Wespenspinne einbrachten. Gleichzeitig ist diese Färbung eine perfekte Tarnung vor Vögeln und Kleinsäugern, die die Spinne gerne verspeisen.
Spinnen legen ihre Eier in Kokons ab, welche je nach Art ganz unterschiedlich aussehen und unterschiedlich betreut werden. Die Wespenspinne kann mehrere Kokons produzieren, welche sie dann in der Vegetation rund um das Netz aufhängt und einige Zeit bewacht. Später wird der gut geschützte und getarnte Kokon sich selbst überlassen. Die Jungspinnen schlüpfen erst im nächsten Frühjahr, wenn das Muttertier schon lange gestorben ist.
Richtiges Füttern hilft der Vogelwelt und ist ein Naturerlebnis. Der NABU-Wesel empfiehlt die Ganzjahresfütterung.