Bei dem Wort Vogelspinne denken viele Menschen sicherlich an handtellergroße Vogelspinnen der tropischen Regionen. Es gibt aber auch drei Arten in Deutschland, so der Naturschutzbund NABU NRW. Diese heimischen Vogelspinnenverwandten, auch Tapezierspinnen genannt, führen ein sehr verstecktes Leben, so dass nur wenige Menschen je ein Tier zu sehen bekommen. Die Größe dieser Spinnen erlangt bei weitem nicht die der tropischen Kollegen, denn sie werden nur maximal 1,5-2 cm lang. Auch die Lebenserwartung der heimischen Vogelspinnen reicht nicht an das „biblische“ Alter von 25 – 30 Jahren der tropischen Verwandten heran, ist mit immerhin 10 Jahre aber noch beachtlich.
Die heimischen Verwandten zeigen ihre Zugehörigkeit zur Vogelspinnenfamilie an der Stellung der Cheliceren (Beißwerkzeuge). Stoßen die Spitzen der dornartigen Beißwerkzeuge bei den meisten heimischen Spinnen vor dem Mund zusammen, liegen diese bei den Vogelspinnen parallel zueinander nach hinten gerichtet unter dem Vorderkörper. Neben Stellung und Größe der Cheliceren, mit denen sie ihre Opfer packen und töten, ist ein weiteres Charakteristikum der heimischen Vogelspinnen die bereits erwähnte versteckte Lebensweise.
Die Tapezierspinnen bauen gut getarnte Wohnschläuche, die in der Vegetation nur schwer zu finden sind. Dieser Schlauch liegt in einer Länge von 3-20cm auf der Bodenoberfläche und endet in einem noch mal gleichlangen unterirdischen Stück. Letzteres wird von der Spinne tagsüber bewohnt. Dort sitzt sie und wartet, dass eine Beute über den Schlauch läuft. Sie eilt daraufhin zu dieser Stelle und beißt das Opfer hörbar durch die Schlauchwand hindurch. Danach zieht sie das wehrlose Insekt in den Schlauch, verschließt diesen wieder und transportiert dann die Beute in den unterirdischen Gang, wo sie es verspeist.
Auch wenn die Spinne ihre Beute recht schnell packt, ist sie insgesamt wenig mobil und bleibt Zeit ihres Lebens in ihrem Schlauch. Nur die Männchen verlassen ihre Schläuche, um sich eine Partnerin zu suchen und die Jungtiere, um selber einen eigenen Schlauch zu bauen. Über die Giftigkeit der kleinen heimischen Verwandtschaft ist wenig bekannt, da sie zu versteckt leben und damit nur sehr selten mit Menschen in Kontakt treten.
Ihr bevorzugtes Habitat sind trockenwarme Standorte, die sie in den Saumbereichen besiedelt. Dort treten auf engem Raum meist viele Tiere auf, wobei die restliche Fläche völlig unbesiedelt sein kann.
In Nordrhein-Westfalen kommt die Vogelspinne beispielsweise im Diemeltal bei Marsberg vor.
Richtiges Füttern hilft der Vogelwelt und ist ein Naturerlebnis. Der NABU-Wesel empfiehlt die Ganzjahresfütterung.