NABU Kreis Wesel Newsletter 01/2016
TOP-NEWS
Stunde der Wintervögel: Erlenzeisig rollt das Feld von hinten auf, doch der Gewinner ist.... die Kohlmeise!
Die diesjährige NABU-Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ ist beendet. Bundesweit zählten bis jetzt 82.238 Vogelfreunde mehr als 2,2 Millionen Vögel. In NRW griifen über 12.000 Vogelfreunde zum Fernglas und meldeten mehr als 300.000 Vögel. Dabei konnte hierzulande die Kohlmeise den ersten Platz vom Haussperling zurückerobern. Bundesweit ist der Erlenzeisig der Shootingstar des Winters, weil er von Platz 22 im Vorjahr nun Platz 9 ergattert hat. In NRW stieg die Zahl der Sichtungen um 28 % an. Das reichte immerhin für Platz 27. Sorgenkind bleibt der von einem Parasiten gequälte Grünfink. Mehr über die Ergebnisse der "Stunde der Wintervögel" hier und hier.
Dass der Auesee in Wesel als EU-Vogelschutzgebiet zwischen dem 1. November bis zum 1. März jeden Jahres für jeglichen Surf- und Bootsverkehr gesperrt ist, schert einige freche Zeitgenossen wenig. Immer wieder mussten wir beobachten, wie Wassersportler und Angler die nordischen Enten, Säger und Taucher, die hier ein gutes Nahrungsreservoir im Winter vorfinden, aufschreckten und massiv störten - und zwar nicht ab und zu, sondern bis zu 100 mal während der Schutzzeit. Leider benötigt auch das Weseler Rathaus Nachhilfeunterricht in Sachen EU-Artenschutz, denn es stellt immer wieder Ausnahmegenehmigungen für Trainingsfahrten in der kritischen Zeit aus. Nach dem jüngsten Vorfall hat der NABU-Vorsitzender Peter Malzbender daher nicht nur ein Gespräch mit Bürgermeisterin Westkamp geführt, sondern Brandbriefe an den Sport-Beigeordneten Daniel Kunstleben sowie an Heiko Horstmann von der Koordinierungsgruppe Wasserwirtschaft verschickt. Wir bleiben am Ball!
Ein Smartphone bedienen können sie alle schon im Grundschulalter. Aber die Natur hautnah zu erleben ist heute für Kinder längst nicht mehr selbstverständlich. Deshalb wollen wir weitere Kindergruppen gründen. Dort werden die Kleinen spielerisch gemeinsam die ersten Frühlingsboten entdecken, Nistkästen für Vögel und Fledermäuse basteln, ein Fünf-Sterne-Bienenhotel leiten, im Herbst die Zugvögel beobachten oder wie jetzt im Winter Spuren im Schnee lesen wie die Indianer. Zur Gründung und Leitung solcher Kindergruppen suchen wir engagierte Mitmacher in Alpen, Dingden, Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Hünxe, die bereit sind, einen Teil ihrer Freizeit einzubringen. Junge Erwachsene und Studierende sind ebenso willkommen wie Elternpaare oder Rentner. Weitere Einzelheiten erfahren sie hier und beim Vorsitzenden der NABU-Kreigruppe Wesel, Peter Malzbender, Mobil: 0157-72 15 03 72.
AKTIONEN
Den Kobolden der Nacht ein Zuhause geben: 320 Bewerbungen für das „fledermausfreundliche Haus“
Seit dem Start des vom nordrhein-westfälischen Umweltministerium geförderten Projekts „Fledermausfreundliches Haus in NRW“ im Jahr 2013 haben sich 320 Bürger und Bürgerinnen aus allen Regionen des Landes um die Auszeichnung „Fledermausfreundliches Haus“ beworben. Dabei geht es nicht allein um das Offenlassen der oft nur winzigen Schlupflücher, welche die Flugkünstler benötigen. Auch mit dem Anbringen von Fledermauskästen am Haus kann man den faszinierenden Kobolden der Nacht helfen. Fledermäuse benötigen im Jahresverlauf verschiedene Quartiere. von der „Wochenstube“ zur Jungenaufzucht über wechselnde Schlaf- und Fraßplätze sowie Balzquartiere zur Fortpflanzung bis hin zur frostsicheren Winterzuflucht für einen geruhsamen Winterschlaf. Einige Fledermausarten haben sich an den Menschen gewöhnt und suchen nach Unterkünften an unseren Häusern. Da sie nicht in der Lage sind, selbst Behausungen zu bauen, nutzen sie unterschiedliche Hohlräume, Risse und Spalten an Gebäuden oder auch Dachböden als zeitweilige Wohnung. Die Bausubstanz wird von ihnen nicht beschädigt! Dafür hat man die Freude, den pelzigen Zwergen bei ihrer nächtlichen Jagd und sogar bei der Aufzucht ihrer Jungen zuzuschauen. Mehr dazu hier.
Neues Smartphone zu Weihnachten bekommen? NABU rettet mit dem alten Handy die Fischotter!
Weihnachten ist längst vorüber. Wir wurden hoffentlich reich beschenkt. Dabei war sicher auch das ein oder andere neue Handy oder Smartphone. Nachdem alle Adressen und Fotos auf die neuen Geräte übertragen sind, landen die alten in der Schublade. Nach Schätzungen sollen das mehr als 100 Millionen sein. Was für eine gigantische Zahl! Wie wäre es, wenn Sie die Altgeräte spenden? NABU und Telefónica Deutschland Group arbeiten beim Thema Umweltschutz zusammen. Seit 2011 ist das Mobilfunkunternehmen E-Plus Partner des NABU für die Kampagne „Alte Handys für die Havel“. Für jedes abgegebene Alt-Handy erhält der NABU Geld. Die Erlöse helfen, die Havel wieder zu einer naturnahen, intakten und vielfältigen Flusslandschaft für Menschen und Tiere, wie z.B. dem Eisvogel oder dem Fischotter, zu machen. Das NABU-Navel-Projekt ist das zurzeit größte Flussrenaturierungsvorhaben Mitteleuropas. Die Altgeräte werden übrigens nach Möglichkeit aufgearbeitet bzw. repariert oder umweltschonend recycelt - auch das ein Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Erhaltung der Natur. Sie können Ihr Handy bei Ihrer NABU-Ortsgruppe abgeben, aber auch versenden. Informationen dazu finden Sie hier und zum Havel-Projekt hier.
Aerodynamisch gesehen dürfen Hummeln gar nicht abheben, lästerten Forscher lange - die Insekten schienen viel zu dick. Jetzt kamen Physiker dem Kunststück auf die Spur. Mit ihren Flügeln, die 300mal je Sekunde schlagen, erzeugt sie winzige, tornado-ähnliche Wirbel, die einen besseren Auftrieb erzeugen als jedes vom Menschen gebaute Flugzeug (Infos: hier klicken).Und noch etwas Erstaunliches: Die Jungköniginnen überwintern ja mehrere Monate lang in Erdlöchern und Spalten. Bisher glaubte man, sie seien dort einsam. Aber amerikanische Wissenschaftler fanden jetzt heraus, dass etwa jedes dritte Hummel-Winterquartier mit zwei der dicken Brummer belegt war.Übrigens ist es bald Zeit, an die bienen- und hummelfreundliche Bepflanzung des Garten oder Balkons zu denken. Gerade den Hummeln macht der Klimawandel schwer zu schaffen. Löwenmäulchen beispielsweise werden nur von Hummeln besucht, die sich dann mit aller Kraft in die Blütenkelche zwängen. Nicht-gefüllte Topfdahlien,Vanilleblumen, Lavendel, Portulakröschen, Männertreu, Steinkraut oder Phacelia (bekannt als Büschelschön oder Bienenfreund), Klatschmohn, Kornblume, Margerite oder Schmetterlingsstrauch (Sommerflieder) kommen für Bienen wie Hummeln in Betracht, aber auch Kletterpflanzen wie die italienische Waldrebe oder Kapuzinerkresse sind bei Maja und ihren dicken Verwandten ebenso beliebt wie Zitronenmelisse, Salbei, Oregano, Basilikum,Thymian und Minze. Eine Anleitung zum Bau eines Wildbienen-Hauses gibt es übrigens hier.
IHRE MEINUNG
Wir fragen die Newsletter-Leser: Worüber würden Sie gerne mehr wissen?
Wenn man einen Brief schreibt, ist das zunächst einmal eine einseitige Angelegenheit. Aber man hätte natürlich auch gerne eine Antwort. Deshalb fragen wir die NABU-Newsletter-Leser (und die Leser unseres NATURSPIEGELS ebenso wie die Besucher unserer Homepage): Was interessiert Sie man meisten? Worüber würden Sie gerne mehr bei uns lesen? Was kommt Ihrer Ansicht nach bei uns zu kurz? Vielleicht liegen Ihnen eine Tierart oder eine seltene, gefährdete Pflanze besonders am Herzen? Was macht Ihnen Angst und worauf hoffen Sie? Oder möchten Sie einfach nur erfahren, wo und wie Sie sich beim NABU engagieren können? Schreiben Sie uns, denn jedes einzelne unserer 6.500 Mitglieder im Kreis Wesel ist wichtig! E-Mail: info@NABU-Wesel.de
TERMINE
Moers: 10.02. um 19:30 Uhr, Vortrag von Dr. Wilhelm Podlatis: "Der Vogelflug und andere auffallende Merkmale unserer gefiederten Freunde", Nachbarschaftshaus des SCI, Annastr. 29a, Eintritt frei.
09.03., 19:30 Uhr, Tim Hartmann: "Mit Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln durch Süd- und Nordindien", Nachbarschaftshaus des SCI, Annastr. 29a, Eintritt frei.
Rheinberg: Jeden Sonntag Vogelbeobachtung, bei jedem Wetter! Bis 28.02. um 08:00 Uhr, ab 01.03. jeweils um 07:00 Uhr ab Parkplatz hinter der Kirche St. Peter. Fernglas und Bestimmungsbuch mitbringen. Tel. Karl-Heinz Gaßling 02843-60927.
Biologische Station Kreis Wesel: 06.02. und 20.02. um 10:00 Uhr dreistündige Busexkursion zu den Rastplätzen der nordischen Wildgänse ab Freybergweg 9. Anmeldung erforderlich: 0281-962520 bzw. info@bskw.de. Wetterfeste Kleidung und Schuhwerk empfohlen, soweit vorhanden Fernglas mitbringen. Erwachsene EUR 12,00, Kinder bis 14 Jahren 6,00.
Impressum:
Naturschutzbund Deutschland (NABU), Kreisgruppe Wesel e.V. , Freybergweg 9, 46483 Wesel
Telefon: 02 81 - 164 77 87, Homepage: www.NABU-Wesel.de, E-Mail: Info@NABU-Wesel.de
Vorsitzender: Peter Malzbender, V.i.S.d.P.: Rainer Rehbein
Newsletter an- bzw. abmelden: hier klicken