Viele Menschen im Kreis Wesel beobachten mit Sorge, dass ihre Vogelfutterhäuschen nur spärlich besucht werden. Mehrere Ursachen dafür sind wohl eindeutig: So hat es beispielsweise bei den Singvögeln dieses Jahr viel weniger Nachwuchs gegeben, da die Brutsaison zu nass und feucht war. Insektennahrung war deshalb kaum für die Altvögel zu finden. So ist oftmals der Nachwuchs verhungert; viele Eier sind gar nicht erst ausgebrütet worden. Zudem halten sich noch viele Vogelarten, wie beispielsweise Finkenvögel, die aus dem Norden und Osten zu uns kommen, in ihren Heimatgebieten auf, da auch dort die Witterung noch nicht winterlich und Futter wohl auch ausreichend vorhanden ist.
NABU-Kreisvorsitzender Peter Malzbender appelliert an die Bevölkerung: „Bitte weiterhin das eigene Futterhaus bestücken. Es ist sehr wahrscheinlich, dass schon bald wieder mehr Vögel an der heimischen Futterstelle erscheinen werden“.
Der Vogelexperte weist in diesem Zusammenhang nochmal darauf hin, wie wichtig es sei, gerade jetzt bei der Wintervogelzählung des NABU mitzumachen. Nicht zuletzt, um wissenschaftlich einen Eindruck zu bekommen, wie hoch sich der Vogelbestandsrückgang im Kreis Wesel abzeichnet.
Die Wintervogelzählung funktioniert ganz einfach:
Von einem ruhigen Beobachtungsplätzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können dann im Internet unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 16. Januar gemeldet werden, die Ergebnisse werden dort ausgewertet. Zudem ist am 7. und 8. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.
Die „Stunde der Wintervögel“ ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands, bei der möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen sammeln und so wichtige Hinweise zur Entwicklung der heimischen Vogelbestände geben. Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist für die Wintervogelzählung nicht nötig. Bei der letzten großen Vogelzählung im Januar 2016 beteiligten sich mehr als 93.000 Menschen. Insgesamt gingen Meldungen aus 63.000 Gärten und Parks mit über zwei Millionen gezählten Vögeln ein. Im Kreis Wesel beteiligten sich über 500 Naturfreunde, dabei wurden 12.000 Piepmätze in 345 Gärten registriert.
In unserer Region ergatterte die Kohlmeise den Spitzenplatz, gefolgt von Haussperling, Blaumeise und Co.. Je größer natürlich die Teilnehmerzahl ist, desto wertvoller werden die Ergebnisse.
Auf Plaz 2 der Ranglliste im Kreis Wesel: der Haussperling. |
Foto: Peter Malzbender |
Vogelbeobachtung mit der Familie. |
Foto: Peter Malzbender |
Fast jeder kennt die Amsel mit ihrem schwarzem Federkleid und dem gelben Schnabel. |
Foto: Peter Malzbender |
Das Rotkehlchen ist schon früh am Morgen auf den Beinen. |
Foto: Peter Malzbender |
Ist regelmäßig in Gärten anzutreffen: der Buchfink. |
Foto: Peter Malzbender |
Pressemitteilung vom 22.12.2016
Richtiges Füttern hilft der Vogelwelt und ist ein Naturerlebnis. Der NABU-Wesel empfiehlt die Ganzjahresfütterung.