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Krötenpflug

Anfang 2012 stand bei der Ortsgruppe Moers / Neukirchen-Vluyn mal wieder der Amphibienschutz auf dem Plan. Das heißt, die Krötenzäune müssen aufgestellt werden. Am Schwafheimer Meer (Naturschutzgebiet in Moers) ca. 300 m und in der Littard (Neukirchen-Vluyn) ca. 900 m. Man benötigt sehr viele Helfer, die mit Spaten eine ca. 20 cm tiefe Furche ausheben, damit der Zaun gesetzt werden kann. Die Folie des Zaunes muss so tief in den Boden eingebracht werden, damit die Kröten und Molche den Zaun nicht unterwandern. Das Ausheben der Furche ist eine schweißtreibende und sehr zeitaufwändige Arbeit. Alle, die Krötenzäune setzten, wissen genau wovon ich rede. „Das muss doch einfacher gehen!!!“. So kam mir der Gedanke einen „Krötenzaun-Pflug“ zu bauen.

 

 

Foto: Franz Reuter        Der Prototyp-von Hand zu führen

 

 

Da ich weder das entsprechende Werkzeug, noch das zum Bau notwendige Material hatte, kam mir der Gedanke, bei der Firma Lemken in Alpen anzufragen, ob man mich bei der Umsetzung unterstützen kann. Denn schliesslich gehört die Firma Lemken zu den führenden Herstellern landwirtschaftlicher Geräte für Bodenbearbeitung und Aussaat.

Nach Vortragen meines Anliegens, nahm sich  der Firmenchef - Herr Viktor Lemken (ebenfalls NABU-Mitglied) - höchstpersönlich der Sache an. Seine spontane Reaktion: „Das machen unsere Auszubildenden im Rahmen von Jugend forscht.“

Zuerst wurde ein handgeführter Pflug – von einem Trecker durch ein Seil gezogen – gefertigt.

Bei ersten Versuchen im Gelände, erwies sich dieser Prototyp als nicht geeignet. Steine und Wurzeln im Boden verursachten Widerstände, die von Hand nicht zu halten waren.

Karlheinz Hartmann (Schutzgebietbetreuer am Schwafheimer Meer) war der Ansicht, dass nur ein am Trecker montierter Pflug die Lösung sein könnte. Mit dieser Erkenntnis gingen Karlheinz und ich wieder zurück zur Firma Lemken. Nun kamen die Auszubildenden des dritten Lehrjahres Andreas Bröcheler(19), Raphael Angenendt (21) und Michael Jansen (18) zum Zuge. Unterstützt natürlich von ihrem Ausbilder Wilhelm Schmitz und Ausbildungsleiter Caner Bilir.

 

Foto: Fa. Lempken      Kröte 2010 im Einsatz

 

 

Mit viel Tüftlergeist und Engagement entwickelten sie einen Pflug mit Schneidescheibe, Pflugschar und Hydraulikzylinder, der den Pflug seitlich neben dem Trecker ausfahren lässt. Bei den ersten Versuchen, die wir zusammen in der Littard unternahmen, scherten mehrfach Bolzen ab. Ein Beweis der großen auftretenden Kräfte. Die Herausforderung war den Pflug stabil zu bekommen, aber auch so leicht wie möglich zu bauen. Es waren noch weitere Termine, Versuche und Änderungen nötig bis ein brauchbarer Pflug fertig gestellt war.

Im Frühjahr 2013 war es dann soweit. Der Pflug „Kröte 2010“ (zieht einen 20 cm tiefen und 10 cm breiten Graben) war einsatzbereit und versah seinen Dienst. Natürlich in Lemken-blau lackiert und ein absolutes Unikat. Für uns ein großer Erfolg und eine enorme Erleichterung. Ein Erfolg auch für die Auszubildenden der Firma Lemken. Am 19.02.13 gewannen sie beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ in Krefeld in der Kategorie Arbeitswelt den 1. Platz.

Wenig später auf Landesebene den 3. Platz. Und am 13.11.13 wurde ihnen vom Umweltminister Johannes Remmel ein Umweltsonderpreis übergeben.

 

Foto: Dieter Kremmes Die Auszubildenden und Ausbildungsleiter der Fa. Lemken

 

 

Dank an Firma Lemken

Wir sind auf offene Ohren und sehr viel Verständnis gestoßen. Wir sind immer noch begeistert und beeindruckt von dem Engagement mit dem dieses Projekt auf die Beine gestellt wurde. Da so ein Entgegenkommen nicht selbstverständlich ist, schätzen wir dies umso mehr. Danke.

 

Autor: Dieter Kremmers

 

 

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