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Der Schwarzspecht - Dryocopus martius

Zimmermann des Waldes

Der Schwarzspecht ist etwa krähengroß. Sein Gefieder ist, wie der Name schon sagt, schwarz. Das Männchen hat einen Feuerroten Scheitel vom Schnabelansatz bis zum Hinterkopf, wogegen das Weibchen nur am Hinterkopf rot ist. Sein kräftiger Schnabel ist weißlich und das Auge blassgelb.
Der Flug, der etwas schwerfällig wirkt, ist schwach wellenförmig. Dryocopus martius verrät seine Anwesenheit im Revier durch seinen Flugruf, mehrere in Folge aneinander gereihte „Kürr“-Rufe. Auch sein Sitzruf, der etwa „Kijäh“ klingt, ist weit zu hören.

 

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten und deren Larven, vorwiegend Käferlarven und Ameisen, die der Specht mit seiner langen, klebrigen Zungenspitze aus morschem Holz holt.

 

Lauter Trommler

Hört man im Frühjahr das Trommeln der Spechte, so hat dieses nichts mit der Nahrung zu tun. Es dient allein dem Anlocken eines Partners.

Die Balz beginnt schon Ende Februar. Mitte bis Ende März beginnt dann der Höhlenbau. Beide Partner lösen sich bei dieser Tätigkeit ab. Ehe so eine Höhle fertig gezimmert ist, können zwei bis vier Wochen vergehen.

Man sollte meinen, dass dieses kräftige Meißeln dem Specht nicht gut bekommt. Aber sein Kopf ist so gebaut, dass die Kraft des Hiebes abgefangen wird, eine Art Stoßdämpfer-System.

 

Das Gelege, welches meistens aus vier bis fünf weißen Eiern besteht, wird von beiden Partnern 12 bis 14 Tage bebrütet.

Im Alter von drei Wochen zeigen sich die jungen Spechte am Höhleneingang, um die Nahrung von ihren Eltern entgegen zu nehmen. Nach einer weiteren Woche verlassen sie dann ihre Höhle. Die Jungvögel sind dann aber noch nicht selbständig und werden von den Altvögeln noch ein bis zwei Monate geführt.

Danach verstreichen die Jungspechte manchmal über große Entfernungen. Durch Beringung sind Wanderungen von 400 bis 500 km nachgewiesen worden. Die Altvögel sind aber Standvögel und sehr ortstreu.

 

Der Lebensraum des Schwarzspechtes ist der Wald. Doch scheut er auch nicht die Nähe menschlicher Siedlungen und belebter Straßen. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Bei einer Exkursion am 31. Mai 1984 hörten wir über längere Zeit den Schwarzspecht rufen. Dann entdeckten wir die Höhle, aus der vier Jungvögel ihre Hälse steckten.

Der Höhlenbaum, eine Buche, stand direkt an einer Straße im Weseler Stadtteil Obrighoven. In 15 bis 30 Metern Entfernung standen mehrere Häuser. Das Schwarzspechtpaar hatte eine Höhle in acht bis neun Metern Höhe gezimmert, und seine flüggen Jungen standen kurz vor dem Ausfliegen. Am . Juni hatte die Spechtfamilie ihre Höhle schon verlassen.

Den Schwarzspecht-Bestand Messtischblatt Wesel schätze ich auf drei bis sechs Brutpaare.

 

„Ein Toter Baum ist voller Leben“

In naturnahen Wäldern mit alten Bäumen haben unsere Spechte die Möglichkeit, viele Höhlen zu bauen. Dort werden auch die Nachmieter  keine besonderen Schwierigkeiten haben, ihren Nachwuchs großzuziehen. Im Wirtschaftswald dagegen werden nicht alle Wohnungssuchenden genug Nistraum finden. Dort sind unsere Großhöhlenbrüter stark gefährdet. Für den Schwarzspecht wird die Buche erst mit 120 Jahren als Höhlenbaum interessant.

Das Wirtschaftsalter liegt heute etwa bei 130 bis 150 Jahren. Das natürliche Alter dieses Baumes muss man aber mit 230 bis 250 Jahren und älter rechnen. Hier sollten Forstwirtschaft und Waldbauern den Schwarzspecht unterstützen. Altholzinseln oder auch Altholzbaumgruppen helfen unseren bedrohten Höhlenbewohnern, denn abgestorbene Bäume bieten vielen Waldtieren Nahrung und Unterschlupf.

Die wirtschaftlichen Einbußen, die unsere Forstwirtschaft hinnehmen müsste, würde aber durch den hohen ökologischen Wert dieser Altholzzonen in etwa ausgeglichen. Außerdem stellt sich die Frage, ob nicht die Landesregierung dort einen Ausgleich schaffen kann, um den wirtschaftlichen Verlust der Waldbauern erträglich zu gestalten. Wenn unsere Regierung es mit dem Naturschutz ernst meint, zweifle ich nicht daran, dass unser Zimmermann des Waldes, der Schwarzspecht, weiterhin sein so wertvolles Wohnungsbauprogramm durchführen wird. Die Bedeutung des Schwarzspechtes als Wegbereiter für die Hohltaube und andere Höhlenbewohner kann in unseren Forsten nicht hoch genug veranschlagt werden.

„Schwarzspechtschutz heißt Altholzschutz“ - Darum schützt die Lebensräume unseres Großspechtes.

 

Ein Bericht von Paul Laakmann aus Buntspecht 3/1985

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