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Der Mäusebussard - Buteo buteo

Vielseitiger Beutegreifer

Er ist ein Greifvogel, der zwei Landschaftsformen als Lebensraum bevorzugt, Waldungen und freie Fluren, die aus Feldern, Wiesen, Brachen und Mooren bestehen können. In Wäldern, aber auch in Baumgruppen oder Einzelbäumen der freien Feldflur baut er seinen Horst.

Das Gelege, dessen Größe sehr unterschiedlich sein kann – 1 bis 5 Eier, je nach Nahrungsangebot – wird etwa 34 Tage hauptsächlich vom Weibchen bebrütet. Nach 46 bis 48 Tagen sind die Jungvögel flugfähig.

 

Mäusebussard dunkle Morphe - Norman SchiworaDas Gefieder der Mäusebussarde kann äußerst variabel gefärbt sein, von tief-dunkelbraun bis fast weiß mit dunklen Tupfen. Sein Habitus macht einen plumpen Eindruck, und sein Flug wirkt schwerfällig. Häufig sitzt er auf einem Baum, um seine Umgebung zu beobachten, oder er blockt auf einem Weidepfahl auf. Oft verharrt er dann sehr lange in vollkommener Ruhe. Aber ihm entgeht nicht die geringste Bewegung im Gelände. Plötzlich hebt er auf, mit ein paar Flügelschlägen überbrückt er die Entfernung bis zur Beute, um diese mit vorgestreckten Fängen zu greifen. Mit seinen scharfen Krallen tötet er die Maus und vertilgt sie meist schon an Ort und Stelle.

Aber Mäuse sind nicht seine einzige Beute. So beobachtete ich am 10. November 1984 in der Aue bei Wesel auf einer Wiese einen Bussard der sich mit Vorliebe Mäusebussard helle Morphe - Tom DoveRegenwürmer einverleibte, die sich im Frühtau ans Tageslicht gewagt hatten.

In Notzeiten – Winter mit hohen Schneelagen – greift sich Buteo buteo auch schon mal ein größeres Stück Wild, zum Beispiel ein Kaninchen oder einen Vogel. Meistens sind diese Beutetiere aber schon krank und schwach.

 

Gesundheitspolizei

So hat unser Mäusebussard eine biologisch wertvolle Funktion als Ausleser in der Natur. Die Aufgabe der Geier in Südeuropa und Afrika als „Gesundheitspolizei“ übernimmt unser Bussard in den hiesigen Breitengraden. Man sieht ihn oft in der Nähe von Autobahnen auf Straßenschildern und erhöhten Warten nach Fallwild Ausschau halten, welches dem Straßenverkehr zum Opfer fällt.

Zusammen mit Elstern und Krähen hat der Mäusebussard an diesen „Rennstrecken“ leider einen allzu reich gedeckten Tisch.

Hätten wir diese Aasverwerter nicht, würde dieses Fallwild verludern und verfaulen, ja vielleicht manche Krankheit verbreiten.

Manch einer aus der Jägerschaft, der den Bussard auf einem Hasen, der durch Krankheit eingegangen ist bzw. ein Verkehrsopfer wurde, atzen sieht, möchte sogleich zur Flinte greifen, um dem vermeintlichen Nahrungskonkurrenten den Garaus zu machen. Diese unsinnigen Tiermorde können nur geschehen, weil die tatsächlichen Verhältnisse unserer Natur vielen nicht bekannt sind oder aus Konkurrenzneid nicht gesehen werden wollen.

Jeder, der unsere wertvollen Regulatoren der Natur abschießt, vergiftet, in Fallen fängt und tötet übersieht, welchen unermesslichen Schaden er unserer Volkswirtschaft zufügt. Den wenigen „Nutztieren“, die dem Mäusebussard zum Opfer fallen, stehen zugtausende von Feldmäusen gegenüber, die unserer Landwirtschaft einen unüberschaubaren Schaden zugefügt hätten. Bei der Jagdwirtschaft verhält es sich ebenso. Der Mäusebussard gehört in die Natur und leistet seinen Beitrag zur Erhaltung des biologischen Gleichgewichtes.

 

Ein Beispiel: Bei einem großen Mäusevorkommen Mäusebussard Pärchen - Claus Königwerden die anwesenden Bussarde in Verbindung mit anderen Greifvögeln mit dieser Plage meist nicht mehr fertig. Bei einem Überangebot an Mäusen im Frühjahr produzieren unsere Greifvögel auch eine erhöhte Eizahl. Dementsprechend benötigt die größere Brut auch mehr Atzung. Sie räumen dann tüchtig unter den Schädlingen auf.

Geht die Nahrungsquelle zur Neige, zerstreuen sich die Bussarde, um ergiebigere Jagdgebiete aufzusuchen. In mäusearmen Jahren produzieren die Greifvögel schwache Gelege, ja viele Paare schreiten gar nicht zur Brut. So ist erwiesen, dass die Beutetiere auch den Bestand der Greifvögel regulieren.

Bei Gesprächen mit Jägern über Greifvögel, Marder und Wiesel hört man oft das Wort „Raubzeug“. Wäre es nicht besser für diesen Terminus ein anderes Wort zu finden wie zum Beispiel „Beutegreifer“? Kein Tier raubt, sondern es will nur Beute greifen, um sich und seine Art zu erhalten. Viele Forstleute haben erkannt, wie wichtig Beutegreifer im Naturhaushalt sind und tolerieren sie. Hoffentlich setzen sich diese Erkenntnisse auch bei unserer Jägerschaft durch.

 

Ein Beitrag von Paul Laakmann in Buntspecht 2/1985

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