Die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) ist eine sehr wuchskräftige mitteleuropäische Hartholz-Baumart, die in unseren Breiten gerade im Auenbereich stark verbreitet ist. Vielfach kann man sie sogar als Kopfbaum antreffen. So gibt es in der Mommbach-Niederung in Voerde etwa 1.400 Kopfeschen, hingegen nur etwa 600 ungestutzte Eschen.
In früheren Zeiten wurden die Kopfeschen vielfach zur Gewinnung von Werkzeugstielen aber auch zur Herstellung von Radreifen, Schlittenkufen, Rudern usw. genutzt. Allgemein dient Eschenholz zur Herstellung von Sportgeräten und Möbeln.
Die Esche wird bis zu 40 m hoch und hat eine eher kugelartige Krone. Ihr Stammdurchmesser erreicht bis zu 2 m. Der Baum kann 250 bis 300 Jahre alt werden.Die Rinde der Esche ist netzartig gefurcht, grau oder grünlich glänzend und kahl.
Insbesondere die Blätter sind sehr charakteristisch: Es handelt sich um bis zu 40 cm lange, gestielte Blätter, die in kleinere Blättchen unterteilt sind, die sogenannten Fiederblätter. Diese werden ca. 4 bis 10 cm lang und sind „eilanzettlich“, lang zugespitzt und scharf gesägt. Oberseits sind die Blätter kahl, sattgrün, unterseits am Mittelnerv leicht filzig behaart oder kahl. Die Fiederblättchen stehen sich am Blattstiel gegenüber: sie sind gegenständig. Die Blätter selbst wachsen kreuzweise gegenständig am Zweig, jeweils um etwa 90° versetzt. Typisch für die Esche sind die schwarzen, kurz pyramidenförmigen Blattknospen, die bis zu 1 cm lang werden können.
Die Wurzeln der Esche verlaufen herzförmig im Boden: Es gibt starke, nach unten und zur Seite wachsende Wurzeln.
Die Geschlechtsreife („Mannbarkeit“) ist nach 20 bis 35 Jahren erreicht. Eschen sind zwittrig, d.h. die Blüten enthalten sowohl die den Pollen produzierenden Staubblätter (männlich) als auch die fruchtbildenden Fruchtblätter (weiblich). Die Blüten der Esche erscheinen zwischen April und Mai, vor Laubausbruch, an den Sprossen des Vorjahres in dichten Büscheln, sogenannten seitenständigen Rispen. Botanisch betrachtet entwickeln sich aus den Blüten die 19 bis 35 mm langen, gelbbraune, flache und kahle, meist einsamige Flügelnüsse. Die Fruchtreife erfolgt zwischen Juli und Oktober.
Die Samen fliegen den Winter über zu Boden und überbrücken dabei Entfernungen von 60 bis 100 m. Sie sind für ca. 2 Jahre zu 60 bis 65 % keimfähig. Sät man sie im Frühjahr, so keimen Eschensamen erst im darauffolgenden Frühjahr. Die Samen sollten gut getrocknet werden bevor sie in luftdicht verschlossenen Gefäßen kühl gelagert werden. Bei Temperaturen bis zu -10°C kann die Keimfähigkeit bis zu 7 Jahre erhalten werden. Zur Aussaat verwendet man am Besten noch grüne Samen vor der Vollreife (etwa ab Mitte August bis Mitte September). Diese keimen dann im nächsten Frühjahr. Es lassen sich aber auch sehr gut Stecklinge von 2- bis 4-jährigen Mutterpflanzen vermehren Dazu steckt man im Juni die ca. 20 bis 30 cm langen Stecklinge in ein Torf-Sand-Gemisch und hält diese möglichst feucht an einem schattigen Ort. Nach 4 bis 6 Monaten finden sich die ersten feinen Wurzeln.
Amman, G., 2004: Bäume und Sträucher des Waldes. Melsungen: Neumann-Neudamm Verlag. 232 Seiten - gebunden. 29,95 €.
Schütt, Weisgerber u.a. 2006: Enzyklopädie der Laubbäume. Landsberg: EcomedVerlag. 642 Seiten – gebunden.
Richtiges Füttern hilft der Vogelwelt und ist ein Naturerlebnis. Der NABU-Wesel empfiehlt die Ganzjahresfütterung.