Die Herbstspinne heißt nicht nur Herbstspinne, weil sie im Herbst so zahlreich zu finden ist, sondern weil sie dem Betrachter erst im Herbst auffällt. Im Frühjahr und Sommer sind die Jungtiere auch schon da, aber bei weitem nicht so offensichtlich, da sie kleine versteckte Netze bauen. Die kleinen Netze, die nur wenige Zentimeter Durchmesser aufweisen, sind für den Betrachter leichter zu übersehen, als die großen Netze im Herbst.
Herbstspinnen, bauen zwar ein typisches Radnetz, gehören aber nicht zur Familie der Radnetzspinnen, sondern werden zur Familie der Streckerspinnen gezählt. Ihre Radnetze weisen eine sogenannte offene Narbe (Netzzentrum) auf. Das heißt, dort sind nur wenige Fäden zu finden.
Die Paarung dieser Spinnenart kann dem geduldigen Beobachter schon mal ein leichtes Schmunzeln entlocken. Ist die Zeit der Paarung gekommen, halten sich mehrere Männchen am Rande des Netzes auf und warten darauf, dass Beute in das Netz fliegt. Die vorher sehr ruhigen Männchen stürzen nun heraus, um zur Beute zu gelangen. Das erste Männchen wickelt die Beute ein und darf nun mit dieser als Schutz das Weibchen umwerben. Ist die Paarung beendet, trennen sich die Spinnen, wobei er dann das Netz meist unbeschadet verlässt.
Häufig wird den Spinnenweibchen vorgeworfen, dass sie ihre Männchen fressen. Dieses Phänomen tritt zwar bei einer ganzen Anzahl von Spinnen auf, diese weisen aber in der Regel einen ausgeprägten Sexualdimorphismus auf. Das heißt, das Männchen ist erheblich kleiner als das Weibchen, also auch körperlich unterlegen. Die Geschlechter der Herbstspinne sind dagegen beinahe gleich groß.
Richtiges Füttern hilft der Vogelwelt und ist ein Naturerlebnis. Der NABU-Wesel empfiehlt die Ganzjahresfütterung.