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Wunderbares über Spinnen

„Heimische Achtbeiner“ war der Titel des ersten naturkundlichen Vortrages im Naturschutzzentrum in 2008. Die Kreisgruppe hatte Dr. Martin Kreuels aus Münster als ausgewiesenen Spinnenexperten eingeladen, der mit einem kurzweiligen Vortrag Einblicke in die faszinierende Welt der echten Spinnen verschaffte.

Ob man will oder nicht – bei uns ist das Thema Spinnen immer mindestens von einem heimlichen Gruseln begleitet. Warum das so ist, ist an sich nicht nachvollziehbar, doch traditionell haben Spinnen bei uns einen schlechten Ruf. Allein der Name Kreuzspinne lässt einen vor Todesgefahr schaudern; anderswo heißt sie schlicht Muttergottestierchen, schützt Haus und Hof, in ihrem feinen Gespinst fängt sie alles Böse ein und hält vor allem schlimme Träume ab.

Vor dem Hintergrund, dass von weltweit 40.000 Arten lediglich 40 wirklich gefährlich sind, von denen wiederum keine bei uns vorkommt, ist diese weit verbreitete Spinnenangst nicht zu erklären.

 

 

Zugegebenermaßen pflegen viele Spinnen unangenehme Umgangsformen – so leben die Männchen etwa in steter Gefahr, nach der Paarung von den Weibchen verspeist zu werden – doch tierische Verhaltensmuster sollte man weder mit menschlichen Moralvorstellungen betrachten.

Dass auch die Männchen unter den Spinnen nicht von ohne sind, zeigte Kreuels am Beispiel der Brautgeschenkspinne. Um das Weibchen von sich selbst als schmackhafte Speise abzulenken, bringt das Männchen eine fein säuberlich verpackte Fliege als Alternative mit, hoffend, dass er schon wieder weg ist, bevor dem Weibchen auffällt, dass die Mahlzeit bereits verspeist und nur noch leere Hülle ist.

In der Spinnenkunde sind immer noch spannende Entdeckungen möglich, ist sie doch erst ein recht junges Forschungsgebiet. Abgesehen davon, dass Spinnen interessante Verhaltensweisen zeigen, die häufig leicht zu beobachten sind – schließlich fliegen sie nicht dauernd weg wie viele Insekten oder Vögel.

 

 

 

Es gibt auch noch etwas anderes, was die Forschung an Spinnen besonders faszinieren macht: Der Spinnfaden, eigentlich nur Zucker und Eiweiß - oder wie der Referent für Kinder übersetzte, Lolly und Frühstücksei - ist wesentlich haltbarer als Stahlseil. Bei gleicher Abmessung würde ein Stahldraht unter dem eigenen Gewicht reißen, während Spinnfäden die Spinne selbst und eine sich wehrende Beute tragen und halten. Bei neun verschiedenen Fadentypen, die Spinnen erzeugen können, sind Unmengen von Anwendungen denkbar. Wem es gelingt, auch nur einen Spinnfaden technisch zu kopieren, der wäre ein gemachter Mensch. Der Inhaber eines solchen Patentes jedenfalls würde Krösus erblassen lassen.

Der Vortrag verschaffte einen Einblick in die Welt der Spinnen. Eingestreut zwischen die Portraits der Tiere, die vom trockenen Sandboden über Dachböden bis hin zur Unterwasserwelt alle Lebensräume für sich erobert haben, wusste der Referent allerhand Anekdoten zu erzählen. Die Geschichte von dem besorgten Chemiker, die befürchteten, eine Mutantenspinne erzeugt zu haben, war nur eine davon.

Durch diesen lebendigen Vortragsstil übertrug sich Kreuels´ eigene Begeisterung für das Thema auf die Zuhörer und das galt für alle Altersgruppen vom Grundschulkind bis hin zum rüstigen Rentner. Wer früh mit einer solchen Natur- und Naturkundebegeisterung angesteckt wird, der bleibt hoffentlich dabei – und dann klappt´s vielleicht auch mal mit dem künstlichen Spinnfaden!

Ein Beitrag von Uwe Heinrich

 

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