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Die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Rheinberg

"Treffpunkt: 7.00 Uhr (im Sommer) am Parkplatz hinter der St.-Peter-Kirche in Rheinberg. Wetter: diesig, windstill, 12° Celsius. Beobachtungsergebnisse: ...." Wer auch immer diese Zeilen liest, denkt möglicherweise zuerst an eine Geheimdienst-Aktion. Doch das sind sie natürlich nicht, die rund 30 Frauen und Männer von der "Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Rheinberg und Umgebung", auch kurz "O.A.G. Rheinberg" genannt. Seit mehr als 30 Jahren schon treffen sie sich in wechselnder Besetzung jeden Sonntag mit Ferngläsern, Spektiven und Kameras bewaffnet auf jenem besagten Parkplatz hinter der St.-Peter-Kirche. Ihr Interesse gilt - wie der Name schon vermuten lässt - den Vögeln.

Für Karl-Heinz Gaßling, den Gründer der Gruppe, waren Vögel schon immer faszinierende Geschöpfe: "Ich hatte eine Biologie-Lehrerin, die ihr Wissen nicht nur aus Büchern bezog, und die es verstand, uns für jede Art von Natur zu begeistern", erinnert er sich gerne. Vielleicht war das der Grund, warum er selber später Lehrer wurde. Natürlich handelte auch das Thema seiner zweiten Staatsprüfung von Vögeln und deren Schutz und Pflege in der Natur. Doch um richtig zu pflegen und zu schützen, braucht man viel Wissen über die Lebensweise dieser Tiere, das man nur über gezielte Beobachtung erlangt.

Nachdem Herr Gaßling anfangs fast immer alleine mit dem Feldstecher unterwegs gewesen war, kamen im Laufe der Jahre immer mehr Gleichgesinnte hinzu, bis die Gruppe schließlich ihre heutige Mitgliederzahl erreicht hat. Natürlich finden nicht immer alle sonntags morgens aus ihren Betten. "Da haben wir auch gar keinen Zwang", erklärte Karl-Heinz Gaßling. "Wer kommt, der kommt. Wer nicht da ist, wird zwar vermisst, muss aber deswegen keine weitschweifigen Erklärungen abgeben."

Der frühe Sonntagstermin kostet tatsächlich viel Disziplin. Wenn die Tage kürzer werden, wenn es regnet und kalt ist, wenn feucht-kalter Nebel die Fernglas-Linsen beschlägt und in jeden Knochen kriecht, dann bleibt so manch einer schon lieber im warmen Bett. Und pingelig darf man auch nicht sein. Spätestens im Herbst werden die Beobachtungsgebiete rund um Rheinberg ziemlich feucht und matschig. Doch wer einmal auf solch einer Exkursion mit dabei war und die vielen unterschiedlichen Vögel am Niederrhein in ihrer natürlichen Umgebung sehen konnte, den schreckt selbst dieser Aspekt nicht mehr sonderlich. Außerdem gibt das herzliche Willkommen, das die Gruppe jedem Neuling entgegen bringt und auch die unaufdringliche Fachkundigkeit aller Teilnehmer, jedem Gast sofort das Gefühl, dazu zu gehören.

Wer also gerne mal am Niederrhein in einem Kreis freundlicher, engagierter Ornithologen Vogel-Detektiv sein möchte, der kann sich im Winter am Sonntagmorgen um 8.00 Uhr in Rheinberg auf dem Parkplatz hinter der St. Peter Kirche einfinden oder sich vorher bei Herrn Gaßling unter der Rufnummer 02843-60927 informieren. Ferngläser oder teure Kameras sind nicht erforderlich, lediglich Interesse und Liebe zur Natur.

Dieser Beitrag basiert auf einem Bericht von Frau Jutta Langhoff im Naturspiegel, Heft 48

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