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Naturerleben im Ballungsraum

 

Naturlehrpfad am Schwafheimer Meer

Ein Ausflug, der sich lohnt

Der Niederrhein hat viele liebenswerte Landschaften, die in zunehmendem Maße vor allem von Kurzurlaubern aus den angrenzenden Ballungsräumen besucht werden. Doch eine traurige Erfahrung lehrte bisher: Je mehr Menschen die Natur als Erholungsquelle nutzen, um so häufiger bleibt sie dabei am Ende auf der Strecke. Das wollte der Neukirchen-Vluyner Naturfreund Tim Hartmann so nicht akzeptieren. Er war der Ansicht, dass viele Menschen sehr wohl bereit sind, sorgsam mit ihrer Umwelt umzugehen, oft aber einfach nicht genug über sie wissen. So entstand auf seine Initiative hin mit Hilfe der NABU-Kreisgruppe Wesel, der Linksniederrheinischen Entwässerungsgenossenschaft LINEG und der nordrhein-westfälischen Stiftung für Umwelt und Entwicklung rund ums Schwafheimer Meer ein einmaliger Naturlehrpfad, der den Besuchern die ungewöhnlich vielfältige Flora und Fauna einer Landschaftsform erklärt, wie sie hier nur noch selten zu sehen ist, das einst typisch niederrheinische Biotop einer „Hochflutrinne“. Denn: „Man liebt nur, was man kennt, und schützt nur, was man liebt.“

 

Das im Grenzbereich der Städte Moers und Duisburg gelegene Schwafheimer Meer war lange Zeit ein typisches, niederrheinisches Feuchtbiotop, das ein- bis zweimal pro Jahr bei Rheinhochwasser durch zwei Hochflutrinnen mit Feuchtigkeit gespeist wurde. Als später der steigende Wasserverbrauch und die Auswirkungen des regionalen Bergbaus das Gebiet austrockneten, ging damit auch eine bisher für diese Gegend typische Tier– und Pflanzenwelt verloren. Vor vielen Jahren machte Tim Hartmanns Bruder, Karl-Heinz, gemeinsam mit der NABU-Kreisgruppe in Wesel und der regionalen Wasserwirtschaftsgenossenschaft LINEG das Schwafheimer Meer wieder zu einem kleinem Naturparadies. Inzwischen wurden auch die angrenzenden Weideflächen in die bisherigen Renaturierungsmaßnahmen mit einbezogen und bieten seither zahlreichen, schon vertrieben geglaubten Tieren und Pflanzen dieser Gegend wieder eine neue Heimat.

 

Der dort jetzt neu errichtete Lehrpfad besteht aus 22 bebilderten und beschrifteten Hinweistafeln, auf denen den Besuchern die Tier- und Pflanzenwelt des Feuchtbiotops und auch dessen geschichtliche und geologisches Entwicklung vorgestellt wird. Die Tafeln befinden sich auf einer rund zwölf Kilometer langen Rad- und Fußwanderstrecke rund ums Schwafheimer Meer und sind entweder einzeln angebracht oder an sehr beobachtungsreichen Stellen als vier- bis sechsseitig gestaltete Ringbücher auf erhöhte Sockel montiert. Das Herzstück der Anlage ist eine circa dreieinhalb Meter hohe Beobachtungskanzel, von der aus man – für die Tiere unbemerkt – durch Sehschlitze die teilweise von Schilf umstandene Flachwasserzone einsehen kann. Darüber hinaus befinden sich an zwei Standorten vier sogenannte Horchtrichter zur Verstärkung von Tierstimmen, und schließlich wird das Ganze noch durch diverse Nisthilfen für Insekten und Fledermäuse ergänzt. Eine von der LINEG gebaute Brücke über den Aubruchgraben ermöglicht es den Besuchern außerdem, den Lehrpfad durchgängig zu benutzen.

Die Kosten für das Projekt wurden weitgehend von der NRW Stiftung für Umwelt und Entwicklung übernommen, allerdings mit der Auflage, mindestens 20 Prozent davon als ehrenamtliche Arbeitsleistungen beizusteuern. Über die unzähligen Planungsstunden, die Tim Hartmann schon lange vor dem Baubeginn in das Projekt gesteckt hat, spricht er nur ungern. „Viele“ sagt er auf diesbezügliche Fragen nur: „Sehr viele. Auf jeden Fall weit mehr als die geforderten 20 Prozent.“ Dass er und sein Bruder außerdem immer wieder auch Schul- und Kindergartengruppen durch das Gelände führen, erwähnt er ebenfalls nur nebenbei. Viel mehr beschäftigt ihn dagegen die Sorge um die weitere Pflege der Anlage und ihren Schutz vor Vandalismus. „Wie wir das in Zukunft bezahlen sollen, wissen wir noch nicht. Dafür einen Sponsor zu finden, ist unsere nächste Aufgabe.“

 

 

Informationsbroschüre zum Naturlehrpfad hier:

Nabu_Flyer_1105.pdf

 

 

Anreise:

Von Moers-Stadtmite aus über die Filderstraße an der Eishalle vorbei in Richtung Holderberg/Kapellen. Kurz nach der Eishalle dem Straßenverlauf unter der Autobahnbrücke folgend. Nach der Brücke an der zweiten Möglichkeit links auf eine kleinere Landstraße abbiegen und bei der nächsten Gelegenheit wiederum rechts abbiegen: Sie sind am Ziel (Schwafheimer Weg)!

 

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel von Jutta Langhoff im Naturspiegel, Heft 60, 04/2005

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