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Robin Hood in Xanten

Ein Bogenschießverein erweist sich als Landschaftsschützer

Sport und Naturschutz, vertreten nicht unbedingt immer die gleichen Ansichten, sei es bei der Errichtung von Sportplätzen, Loipen, Abfahrtsstrecken oder Rennpisten. Nicht so in Xanten, hier kämpft seit zwei Jahren eine Gruppe von Bogenschützen gegen eine ortsansässige Auskiesungsgesellschaft um den Erhalt ihres in einem Landschaftsschutzgebiet gelegenen Sportplatzes.

Schon seit geraumer Zeit schlummerten vermutlich Pläne in der Schublade der Fa. Hülsken, die eine Erweiterung des bisherigen Auskiesungsgebietes an der Zufahrtsstraße zum Xantener Ortsteil Wardt vorsahen. Nach den letzten Kommunalwahlen wurde ein entsprechender "Antrag auf Herstellung eines Gewässers" eingereicht. Der Antrag stieß bei der Kommune auf positive Resonanz, doch es gab ein Problem: die direkte und viel befahrene Kreisstraße zum Ortsteil Wardt würde damit auf einer Strecke von einem Kilometer von dem geplanten "Gewässer" überschwemmt werden. Zudem stehen auf jeder Seite circa 50 dreißigjährige Ahorn-Bäume, die diese Situation nicht überstehen würden.

Die Lösung war aus kommunaler Sicht einfach. Die viel besuchte Touristen-Attraktion in Xanten eine alte, römische Ausgrabungsstätte, soll demnächst erweitert werden. Leider schlängelt sich dort zwischen dem alten und neuen Archäologischen Park die Bundesstraße 57 durch, die den Touristenstrom zwischen den beiden Teilen möglicherweise behindert und folglich verlegt werden. Bei dieser Gelegenheit sollte auch die bestehende Straße nach Wardt verlegt werden, so dass sie die beantragte "Herstellung eines Gewässers" nicht mehr behindern würde.

Doch hier kam der Xantener Verein der Bogenschützen ins Spiel. Ihr Gründer und Vorsitzender Eberhard Ritter ist ein engagierter Naturschützer und hatte mit seinen sportlichen Schützen genau auf dem Gelände, das nach den Straßenbauplänen die Kreuzung der neuen Bundesstraße mit der umgeleiteten Wardter Kreisstraße werden soll, das Trainingsgelände ihres Sportvereins "Die Querschießer" samt Vereinsheim etabliert. Das Grundstück wurde ihnen im Rahmen eines langjährigen Erbpachtvertrages zur Verfügung gestellt, so dass die Stadt hier auch keinerlei Kaufrechte geltend machen konnte.

Der inzwischen aus rund 60 aktiven und 50 fördernden Mitgliedern bestehende Verein ist zu Gesprächen bereit, möchte aber auch sein Trainingsgelände nicht aufgrund eines profitablen Geschäftes Dritter aufgeben. Eberhard Ritter und ein großer Teil seiner "Querschießer" sind nämlich der Überzeugung, dass auch noch andere Ziele als die des Profits zur Lebensqualität von Bürgern beitragen. Dazu gehört seiner Ansicht nach auch die Möglichkeiten, sich in der Freizeit in einer schönen, intakten Landschaft zu bewegen und sportlich zu betätigen.

Insofern darf man die Xantener "Querschießer" als Nachfahren des legendären Robin Hood verstehen, die mit viel Engagement ein Beispiel dafür geben, wie man mit pfiffig-zivilem Ungehorsam für den Erhalt der Umwelt sorgen kann.

Dieser Beitrag basiert auf einem Bericht von Frau Jutta Langhoff im Naturspiegel, Heft 50.

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