NABU Kreisverband Wesel
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Aktiv für Mensch und Natur im Kreis Wesel


Der NABU stellt sich vor

Seit 1977 das Credo der NABU Kreisgruppe

„Aktiv für Mensch und Natur“ ist seit 1977 das Credo der NABU Kreisgruppe Wesel . Umgesetzt wird es durch Biotoppflege, Artenschutzmaßnahmen, Landschaftspflege und Mitwirken in die Politik durch Stellungnahmen und Beteiligungen in behördlichen Anhörungsverfahren. Auch einige Umweltschutzprojekte stehen auf der Agenda. Besonders die Förderung der Jugend- und Allgemeinbildung durch Vorträge, Exkursionen und Arbeitsgruppen lagen den NABU-Mitgliedern in der Vergangenheit sehr am Herzen und es wird kreisweit ein großes Spektrum angeboten.

Gerne geben wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Tätigkeitsfelder der 11 NABU-Gruppen vor Ort.

Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und deren Lebensräume

Das charakteristische Landschaftsbild im Kreis Wesel ist durch Wiesen-landschaften, Kopfbäume, Streuobstwiesen und Hecken geprägt. Für den Erhalt dieser niederrheinischen Kulturlandschaft mit ihren vielfältigen Lebensräumen treffen sich die ehrenamtlichen Gruppen Winter für Winter in ihrer freien Zeit. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Flächenbetreuung im Kreis Wesel umfasst ca. 50 ha, wovon der größte Teil auf Wald- und Grünland entfällt. Zu den landschafts-pflegerischen Tätigkeiten zählt nicht nur die Mahd der weitläufigen Weide- und Wiesenflächen, sondern auch Pflege und Neuanpflanzung von Kopf- und Obstbäumen sowie von Hecken. Diese Maßnahmen tragen wesentlich zur Bestandssicherung der prägenden Landschaftselemente am Niederrhein bei.

Hier einige Zahlen, die den Umfang der praktischen Pflegemaßnahmen im Naturschutz verdeutlichen (aus dem Tätigkeitsbericht 2005):

Biotop und Flächenbetreuung

  • Fläche insgesamt: 48,36 ha
  • Eigentum: 15,26 ha
  • Pachtflächen: 6,46 ha
  • Kostenfreie Nutzung: 26,64 ha

Zusammensetzung der Betreuungsflächen

  • Grünland (Wiesen, Weiden): 12,54 ha
  • Streuobstwiesen: 3,88 ha
  • Gehölze: 4,66 ha
  • Brachen: 5,35 ha
  • Wald: 15,09 ha
  • Halbtrockenrasen: 1,21 ha

Dabei handelt es sich um folgende Flächen:

  • Flächenkomplex Steinbrückenstraße
  • Schneiders Kull, Flächenkomplex NSG Schwafheimer-Bruch/- Meer / Aubruchkanal Moers
  • Wald am Wasserwerk Moers-Vinn (ornithologische Betreuung)
  • Eiskeller am Ehrenmal, Moers – Kapellen (Fledermausquartier) und Weide Heinemann, N.-Vluyn
  • Jugendzentrum Tersteegenstraße, N.-Vluyn
  • Beskes Kull im NSG Niepkuhlen, N.-Vluyn
  • Streuobstweide Orsoy, Rheinberg; „Kellereiweide“ Orsoy-Land
  • Flächenkomplex Alpsche Ley – Mühlohl Ley, Alpen; Optimierung § 62 Feucht- und Nassgrünland
  • Flächenkomplex Bahngelände Menzelen-West, Alpen
  • Bahnausstich Menzelen-Ost, Alpen
  • Abhang Fürstenberg, Xanten
  • Beltingbach Dingden, Hamminkeln; Waldgrundstück NSG Dingdener Heide, Hamminkeln
  • Feuchtweide Brünen, Hamminkeln
  • Auewald Gravinsel, Wesel
  • Flächenkomplex „Auf dem Mars/Harsumer Graben“
  • „Postdeich“ Bislich und gepl. NSG Bagelwald Wesel, Wesel
  • Streuobst- und Mähweide Spelleken, Voerde
  • Tümpel und Gehölz Overländer, Dinslaken
  • Grundstück „Franzosenstraße“, Dinslaken
  • Wiese Ev. Kirchengemeinde, Gruppe Dinslaken
  • Kirchheller Heide, Bottrop-Kirchhellen

Zusätzlich zu den Maßnahmen auf den oben genannten Flächen werden Pflegemaßnahmen noch auf privaten oder öffentlichen Flächen durchgeführt. Diese summieren sich wie folgt:

Landschaftspflege

  • Kopfbaumschnitt: 1.269 Stück
  • Kopfweidenpflanzung: 40 Stück
  • Obstbaumschnitt: 1.409 Stück
  • Heckenpflanzung: 220 Stück
  • Mahden/Mulchen: 20 ha

Ein Beispiel aus dem Artenschutz

Die landschaftspflegerischen Tätigkeiten sind ein unverzichtbarer Bestandteil im Artenschutz. Beispielhaft dafür ist der Steinkauz, der Charaktervogel der grünland- und kopfbaumreichen Niederrheinlandschaft. In den letzten Jahrzehnten ist der Steinkauzbestand in Mitteleuropa stark zurückgegangen. Innerhalb von Nordrheinwestfalen hat sich der Bestand am Niederrhein konzentriert und es wird dadurch deutlich, wie groß die Abhängigkeit einer Tierart von seinem Lebensraum ist und wie wichtig und wirksam unsere Arbeit ist.

In den alten hoch-stämmigen Obst- und Kopfbäumen findet der Höhlenbrüter hier noch ausreichend Nistplätze und auf dem extensiv genutzten Grünland mit kurz gehaltener Grasnarbe genügend Beutetiere zur Nahrungsaufnahme. In einer Steinkauz-kartierung dokumentierte die Biologische Station Wesel 343 Brutpaare (Stand 2002) als Bestand, wobei die NABU Aktiven dabei ein großes Gebiet abdeckten. In Zusammenarbeit mit der zuständigen Biologin Regina Müller wird der Lebensraum nach dieser Erfassung durch zeitweilige Nistkastenangebote und Nachpflanzungen in Teilbereichen durch NABU-Gruppen optimiert.

Streuobstwiesen und Streuobstwiesensaft als Artenschutzmaßnahme

Im hiesigen Verbreitungsgebiet des Steinkauzes stehen etwa 113.000 hochstämmige Obstbäume auf über 5.900 Obstwiesen. Davon stehen die meisten Obstbäume, nämlich mehr als 51.000 im Kreis Wesel. Für den Erhalt der Streuobstwiesen ist neben der Baumpflege besonders wichtig, dass die Bäume für die Besitzer auch finanziell interessant sind.

So initiierte die Obstkelterei van Nahmen in Hamminkeln und die NABU-Kreisgruppe Wesel das so genannte „Aufpreis-Versaftungsprojekt“. Mehr als 170 Obstwiesenbesitzer verpflichten sich, die alten Bäume zu pflegen, neue anzupflanzen, das Gras kurz zu halten, das Obst nicht zu spritzen und zum optimalen Reifezeitpunkt zu ernten. Zum Ausgleich erhalten sie einen höheren Auszahlungspreis. Auch die direkte Vermarktung dieses schmackhaften regionalen Frischobstes hat in den letzten Jahren an Bedeutung zugenommen. Jährlich werden ca. 50 t Streuobstwiesenäpfel von Aktiven geerntet und verkauft. Sogar die Veredelung des Obstes in Fruchtaufstriche, Kompotte, Liköre und Obstkuchen wird von einigen unserer Gruppen erfolgreich betrieben. All diese Köstlichkeiten sind äußerst beliebt und finden bei speziellen Anlässen großen Absatz. Die gute Resonanz der Bevölkerung auf die bisher vier Obstwiesenfeste zeigt, dass Produkte und Informationen rund um die Obstwiesen gesucht werden.

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt im Artenschutz: der Amphibienschutz

Jährlich werden für die Amphibien Kilometer lange Schutzzäune errichtet, damit diese die Straßen ohne Gefahren überqueren können. Hier werden vor allem die zahlreichen Kinder- und Jugendgruppen, von denen es zur Zeit mehr als 16 Gruppen gibt, aktiv, die mit körperlichem Einsatz und großer Freude Frosch und Co. tatkräftig unterstützen und so einen interessanten Zugang zum Artenschutz finden können. Allein mit dem Zaunaufbau ist es nicht getan - aufgestellte Fangeimer müssen im Frühjahr und Herbst täglich kontrolliert und Tiere auf die andere Straßenseite befördert werden. In Hamminkeln wird der Fangzaun sogar das ganze Jahr betreut und erlaubt Rückschlüsse auf die Population. Ergebnisse und Zahlen werden ausgewertet.

Die kreisweiten NABU-Artenschutzmaßnahmen im Überblick:

  • Betreuung von ca. 30 Schleiereulennistkästen
  • Betreuung von ca. 460 Steinkauzkästen
  • Nistkastenbau und -reinigung
  • 7.500 m Amphibienschutzzäune
  • Träger der Greifvogelstation in der Schillkaserne in Wesel
  • Kartierungen auf Pacht- u. Eigentumsflächen u. deren Umfeld
  • Auswerten von Literatur, Biotopkataster u. ä.
  • Vegetations- und Pflanzenkartierungen im Kreis (tw. mit BSKW)
  • Betreuung des BSKW-NABU-Projektes „Großer Wiesenknopf/Wiesenknopf-Moorbläuling“
  • Streuobstwiesenprojekt
  • Jährliche Obstsammlung (2004: über 50 t Streuobstwiesenäpfel)
  • Fledermausschutz (Eiskeller in Moers und Tunnel in Alpen)
  • Umweltbildung (Vortragsreihen und Exkursionen, Naturkundeführungen, Schulklassenführungen, Schnittkurse)

Zusätzlich zu den Bemühungen der NABU-Kreisgruppe Wesel im Artenschutz:

  • Stellungnahmen zu Eingriffen in Natur- und Landschaft nach §60 BNatschG (z.B. zu Kies- und Sandabgrabungen, Straßenbau, Bauvorhaben in geschützten Landschaftsteilen, Steinkohle- und Salzbergbau).
  • Mitgliedschaft in zahlreichen Gremien (Landschaftsbeirat Kreis Wesel, Arbeitsgruppe Mensch und Natur; Planungs- und Umweltausschüsse; Aufsichtsratsgremium der LINEG, Trägerverein Naturschutzzentrum Wesel und Mitgliedschaft bei der Biologischen Station im Kreis Wesel.
  • Mitarbeit in NABU-Gremien auf Landes- und Bundesebene

Begleitet werden die NABU-Arbeiten durch Öffentlichkeitsarbeit, denn wer Gutes tut, sollte auch darüber reden. Der „Naturspiegel“, Zeitungsberichte, die NABU - homepage, der newsletter, der NABU-Kalender und sonstige Präsentationen gehören in dieses Spektrum und begründen die breite Akzeptanz in Politik und Bevölkerung.

Diese Zusammenfassung verschafft nur einen groben Überblick über die vielfältigen Aufgabenstellungen der NABU Kreisgruppe Wesel. Verspüren sie ein Unglauben, wie das alles zu schaffen ist? Und / oder das Verlangen helfend mitzutun? Es klappt nur, wenn viele Leute mit ganz viel Toleranz untereinander mitmachen und die Notwendigkeit einsehen. Das Gute ist, dass das Lernpotential riesig ist und es niemals langweilig wird. Hinten im Naturspiegel können Sie die zuständigen Ansprechpartner finden und ausprobieren, ob es Ihnen Spaß macht. Die Gruppen vor Ort oder Fachgruppen sind alle unterschiedlich, da kann es nur heißen: „Probieren geht über studieren“. Vielleicht treffen Sie die eine oder andere Person, die Sie schon lange mal kennen lernen wollten. Bis dann, nur Mut!

Ein Beitrag von Helga Westerhuis und Hannelie Steinhoff, erschienen im Naturspiegel, Heft 65

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