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Igelhilfe in Herbst und Winter

Igel gefunden - was tun?

Unsere einheimischen Igel halten Winterschlaf. Hierzu fressen sich die Igel im Herbst ein Fettpolster als Energiespeicher an. Die Winterschlafbereitschaft stellt sich bei sinkenden Außentemperaturen meist Mitte/Ende November ein. Dank der auf ein Minimum herabgesetzten Körperfunktion können sie bis zu einem halben Jahr ohne Futter auskommen. Im Winterschlaf ist ihre Herztätigkeit von ca. 180 Schlägen pro Minute auf etwa 8 Schläge pro Minute verringert. Sie atmen lediglich nur noch 3-4 mal anstatt 40-50 mal pro Minute. Die Körpertemperatur sinkt von 36 Grad auf 5 Grad ab. Während des Winterschlafes verlieren sie 20-30 % ihres Körpergewichtes. Bei normalen Witterungsverhältnissen schlafen Igel, manchmal mit Unterbrechungen, bis zum nächsten März oder April. Nach dem Erwachen hoffen sie natürlich auf milde Außentemperaturen, ergrünte Hecken und Bäume sowie auf genügend Nahrungstiere (Laufkäfer, Regen- und Ohrwürmer, Tausendfüßer, Asseln und Spinnen).

Im Herbst sind oftmals viele junge Igel tagsüber unterwegs. Besorgte Bürger fragen sich, ob der kleine Igel es alleine schafft, über den Winter zu kommen oder wie sie ihm dabei helfen können.

 

Wann ist Hilfe notwendig?

Grundsätzlich dürfen Tiere, die unter besonderem Schutz stehen – und dazu zählt der Igel – nur in Ausnahmefällen aus der Natur entnommen werden. Dazu gehören verwaiste Igelsäuglinge, verletzte und kranke Igel, sowie Tiere, die nach Wintereinbruch noch herumlaufen.

Konkret bedeutet dies für die jetzige Jahreszeit, dass Igel, die tagsüber unterwegs sind, vermutlich hilfebedürftig sind, es sei denn, sie wurden aus ihren Verstecken aufgescheucht. Aber auch kleinen Igeln mit einem Gewicht unter 500 g, die abends gefunden werden, sollte geholfen werden, da diese es sonst vermutlich nicht schaffen, sich noch genügend Reserven anzufressen, um den Winter zu überleben.

Wie lässt sich nun aber die Hilfebedürftigkeit eines Igels feststellen?
Mit dem Findling zu Hause angekommen, sollte dieser daher erst mal gewogen werden. Stellt man fest, dass das Tier doch größer als angenommen und weder verletzt noch krank ist, sollte der Igel wieder an die Fundstelle oder die unmittelbare Umgebung zurückgebracht werden.

Hinsichtlich möglicher Verletzungen ist es wichtig, auch Kopf, Bauchseite und Beine zu inspizieren. Kranke Igel erkennt man daran, dass sie entweder tagsüber Futter suchen, torkeln oder apathisch herumliegen, extrem zutraulich sind, übel riechen, ausgemergelt sind oder anstelle von runden Knopfaugen nur trübe Augenschlitze aufweisen.

Damit in diesen Fällen schnelle sachgerecht Hilfe geleistet werde kann, möge sich der Igelfinder unbedingt umgehend mit einem Tierarzt, einer Igelstation oder -beratungsstelle in Verbindung setzen. Hier hilft Ihnen die NABU-Kreisgruppe Wesel gerne weiter.

Als erste Hilfe Maßnahme empfiehlt es sich, Wasser (niemals Milch!) und Nahrung anzubieten. Da nicht immer Katzenfutter in Dosen vorrätig ist, kann auch ein Rührei, kurz angebratenes Hackfleisch oder gekochtes Hühnerfleisch angeboten werden. Es ist darauf zu achten, dass keine Gewürze bei der Zubereitung verwendet werden.

Eine Unterkühlung ist vorhanden, wenn sich das Tier an der Bauchseite deutlich kühler als die eigene Hand anfühlt. In diesem Fall ist es auf eine handwarme Wärmflasche zu setzen und mit einem Handtuch zuzudecken.

Sollte der Arztbesuch erst am nächsten Tag erfolgen können, ist eine Unterbringung einzurichten. Im Notfall reicht für diese eine Nacht ein mit Zeitungspapier ausgelegter Karton mit einer Schlafnische zum Unterkriechen. Dieser ist in jedem Fall bei Zimmertemperatur aufzustellen.

Da über die Art der Krankheit Kotuntersuchen Aufschluss geben können, ist es wichtig, die Exkremente zu sammeln und dem Arzt vorzulegen. So kann in vielen Fällen eine schnelle Hilfe bei Innenparasiten- und Bakterienbefall erfolgen.


Was hilft dem Igel sonst?

Auch im Vorfeld kann sich jeder Gartenbesitzer aktiv am Igelschutz beteiligen: Igel halte sich zunehmend im Siedlungsbereich auf, da sie im angrenzenden Gelände, häufig intensiv genutzten Flächen, keine Überlebensmöglichkeiten mehr finden. Hier einige Beispiele für den aktiven Igelschutz:

Durchgang zu anderen Gärten belassen

  • Kein Einsatz von Gift im Garten
  • Keinen Kunstdünger verwenden
  • Einheimische Stauden und Gehölze mit Nutzen für die heimische Tierwelt pflanzen
  • Vorhandene Unterschlüpfe lassen, wie z.B. dichte Hecken, Komposthaufen
  • Wasserstellen einrichten (am besten in flachen und standfesten Schalen)
  • Zufütterung im Frühjahr und Herbst

Weitere Informationen bietet rund um die Uhr die Igel-Hotline
unter der Nummer 0180-5555-9551
oder per Faxabruf 0180-5555-9554.

 

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite  Igel-Homepage  und Sie können E-Mail an info@pro-igel.de senden.

Selbstverständlich steht Ihnen vor Ort auch die NABU-Kreisgruppe Wesel für Rückfragen unter der Telefonnummer 0281 - 164 77 87 oder per Email unter info@nabu-wesel.org zur Verfügung.

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